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Am Donnerstag, 24. Juli 2014, wurde in Ruhla (Wartburgkreis) ein
Friedenspfahl errichtet. Die Evangelische Kirchengemeinde Ruhla
beteiligte sich damit in Zusammenarbeit mit der Stadt Ruhla sowie
Repräsentanten des öffentlichen Lebens an einer weltweiten Aktion.
Mittlerweile gibt es mehr als 200.000 Pfähle in 180 Ländern, darunter an
Orten wie den Pyramiden von Gizeh, dem Magnetischen Nordpol der Erde in
Kanada, dem Gorki-Park in Moskau und Angkor Wat in Kambodscha sowie zur
Förderung der Heilung in Orten wie Sarajevo, Hiroshima und der
Allenby-Brücke zwischen Israel und Jordanien. Politiker wie Jimmy Carter
und religiöse Führer wie Papst Johannes Paul II., Mutter Teresa und der
Dalai Lama haben Friedenspfähle gestiftet oder gewidmet.
„Unser Friedenspfahl steht für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung
der Schöpfung. Er soll Einwohner und Besucher stets daran erinnern, dass
Frieden nur dort entsteht, wo alle mit Respekt und Toleranz miteinander
umgehen“, sagte Pfarrer Gerhard Reuther in seiner kurzen Ansprache zur
Einweihung. „Das Motto deckt sich erstaunlich mit der christlichen
Weihnachtsbotschaft wo es heißt: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede
auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. Christen bekennen, daß
es Gott ist, der wirklichen Frieden schenkt. Gleichwohl stehen wir Seite
an Seite mit allen Menschen, die nach Wegen des Friedens im Miteinander
der Menschen und mit der ganzen Schöpfung suchen und diese beschreiten.
Darin sind wir verbunden über alle weltanschaulichen Unterschiede
hinweg. Die Partner setzen angesichts des politischen, wirtschaftlichen,
sozialen und religiösen Unfriedens und einer ebensolchen Ungerechtigkeit
in lokalen wie globalen Lebenszusammenhängen ein Zeichen unseres
Engagements für Offenheit, Toleranz und Gesprächsbereitschaft. Es geht
uns sowohl um unsere Stadt als auch um den Dialog und die Begegnung mit
allen Menschen, gleich welcher Herkunft und welchen Glaubens, im
gemeinsamen Bemühen um Verständigung und Frieden. Unsere Botschaft
verbindet uns mit weltweit allen Menschen, denen es ein Anliegen ist,
dass Kriege und Intoleranz nicht unser Zusammenleben beherrschen“.
Ein Friedenspfahl (engl. „Peace Pole“) ist ein Pfahl, der an den Seiten
in verschiedenen Sprachen die Aufschrift „May Peace Prevail on Earth“
(Möge Friede auf Erden sein) trägt. Die Idee dazu hatte Masahisa Gois
nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima. Als ein Mittel zur Verbreitung
seines Friedensgebetes brachte er zunächst an verschiedenen Orten
Aufkleber mit dem allgemein gehaltenen und damit von allen Menschen
friedlichen Willens mittragbaren Motto an. Der erste Friedenspfahl wurde
Mitte der 1970er Jahre aufgestellt. Als Dichter war Masahisa Gois davon
überzeugt, dass Worte Kraft besitzen und die Affirmation „Möge Friede
auf Erden sein“ den größten Wunsch der Menschheit ausdrückt und das
Friedensbewusstsein steigert. Seine Vision ist eine Welt, in der alle
Kulturen, Bräuche, Religionen, ethnischen Gruppen und Lebensformen
respektiert werden.
Der Ruhlaer Friedenspfahl trägt das Motto in 16 Sprachen. Sie
repräsentieren Länder, zu denen die Ev. Kirchgemeinde bzw. die Kommune
Beziehungen unterhalten, sowie stellvertretend die Erdteile und die
Weltreligionen zum Zeichen des Zusammenlebens auf der einen Erde.
Danksagung
Wir danken allen, die zur Verwirklichung der Errichtung des
Friedenspfahls beigetragen haben:
Der Stadt Ruhla, der Sparkassenstiftung der Wartburg-Region, der
Hörselbergwerkstatt des Diakonie-Verbunds Eisenach, Klaus Neuendorf –
Lichtwerbung – Eisenach, der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde
Ruhla, dem Evangelischen Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen und dem
Kirmes-Verein Ruhla.
Informationen zur
Sprachwahl (15,9 kB) und der Text der
Begrüßungsansprache zur Einweihung (11,8 kB) können als
PDF-Dokumente heruntergeladen werden.
30. August 2014
Wort zur Woche: „Möge Friede auf Erden sein“
(anläßlich der
Einweihung des Friedenspfahls in Ruhla) |
Länge: 00:04:33 |
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