10.11.2011
Ruhlas Schultheatergruppe widmet sich der Sage um
Pfarrer Feuchter
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Die neue Frau des Pfarrers
(Elisabeth Roßbach, rechts) muss Spott ertragen. Für seinen Meineid
wird Pfarrer Feuchter von Gott gestraft. |
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Seit einigen Hundert Jahren geistern viele, zum Teil auch schaurige
Sagen durch die Bergstadt Ruhla und von einer Sage sind die Akteure der
Schultheatergruppe „Kreuz AS“ des Albert-Schweitzer-Gymnasiums Ruhla
dieser Tage ganz besonders begeistert.
Ruhla. Sie verwandelten die Condordiakirche in ein
Geisterhaus und sorgten nach knapp zweiwöchiger Probenarbeit für das
schaurige Bühnenstück „Kirchenspuk oder Der gebannte Geist des Johann
Georg Feuchter“. Rund 80 Gäste ließen sich den „furchtbaren“ Abend in
der Concordiakirche nicht entgehen, denn fürchterlich war die Kunst in
dreifacher Hinsicht, die geboten wurde, keinesfalls. So meisterten die
14 Akteure von „Kreuz AS“ ihren Auftritt im Altarraum, die Schüler der
achten Klassen bereits vorab ihre Kunst mit sieben passend gestalteten
Moritatenbildern sowie die acht Künstler der Instrumentalgruppe „Mixery“
ihre musikalischen Einlagen auf der Empore mit Bravour.
„Wir haben uns in den Ferien getroffen, die Texte zu Ende geschrieben
und viele Stunden geprobt“, erzählt „Kreuz-AS“-Intendant Harry
Weghenkel.
Am Ende kam ein knapp 90-minütiges Stück mit echter Heimatverbundenheit
heraus. „Es ist ein unterhaltsamer Beitrag zum 350. Jubiläum der
Concordiakirche“, fährt Weghenkel fort. Die Geschichte dreht sich um
Johann Georg Feuchter, der von 1701 bis 1758 lebte. Dieser war 15 Jahre
Pfarrer in Ruhla. Max Liebergeld „erweckte“ ihn jetzt zum Leben, er
überzeugte in der Rolle des Geplagten mit seinen Zweifeln und
Geheimnissen. Feuchter beging Meineid, denn er hatte seiner Gemahlin
geschworen, nie wieder eine andere Frau zu heiraten. Nur wenige Monate
nach dem Tod der Alten hat die Neue, gespielt von Elisabeth Roßbach,
bereits einen Trauschein. Feuchter wird von Gott gestraft, und seine
Seele geistert durch die Bergstadt.
„Der Sage nach verschwindet Feuchters Seele dann doch aus Ruhla, er
landet auf der Liebensteiner Schlossruine und strickt rote Strümpfe“,
erzählt Weghenkel. Und dieses Ende zaubert den Zuschauern ein Schmunzeln
in die Gesichter. |